Winterspaß in Levi

oder die "Knackwurst-Rallye"

08. bis  15. 02. 2014

Eine Pauschalreise der besonderen Art...

 

 

 

Charterflug von Wien nach Kittilä im finnischen Lappland. Das Wetter ist gut, der Flug ruhig. Allerdings wird die Wolkendecke immer dichter, je weiter wir nach Norden kommen.

 

Der Wetterbericht verspricht auch nicht viel Sonnenschein.

In Kittilä erwarten uns -2°C und leichtes Schneetreiben.

 

 

Im Landeanflug sehen wir schon die schneebedeckten sanften Hügel Lappland. Zugefrorene Flüsse zerteilen wie weiße Autobahnen die Wälder.

 

Häuser oder gar Ortschaften sind keine zu sehen.

Unberührte Wälder soweit das Auge reicht.

Wenn ich da an unsere „verhüttelte“ Regionen denke...

 

Flughafen Kittliä
Flughafen Kittliä

 

Obwohl die Schneefahrzeuge ununterbrochen im Einsatz sind, reicht die kurze Zeit des Landeanflus, dass die Landebahn schon wieder angezuckert ist.

 

Nur die Triebwerke unserer Maschine blasen eine Schneise ins Weiß.

 

 

Viel ist um diese Jahreszeit am Flughafen nicht los.

 

Verwaist wachsen die Gangways wie künstliche Bäume in den Himmel.

 

Levi
Levi

 

Von Levi sagt man, es sei das Kitzbühel Finnlands.

 

Naja, auf alle Fälle ist es der größte Wintersportort dieses Landes.

 

Beeindruckend sind aber die vielen Möglichkeiten,

Wintersport zu betreiben.

 

230km Langlaufloipen und über 800km Pisten für Motorschlitten sind nur zwei Beispiele dafür.

 

 

Busfahrt ins Touristenzentrum „Rovaniemi“, das exakt auf dem Polarkreis liegt.

Hier ist der Weihnachstmann das ganze Jahr über zu Hause, außer er verteilt Päckchen.

Damit man das auch ja nicht vergisst, hört man über Lautsprechertürme Weihnachtslieder.

 

Das „Tor zum Norden“ wird mit einer Art Seil angezeigt, das sich über beleuchtete Stelen spannt.

So kann man sich zwischen der „Normal-„ und der Polarwelt aufstellen.

 

Rovaniemi  ist Sitz der Kammer des Weihnachtsmanns mit einem eigenen Postamt. Hier gibt es 2 Briefkästen. Der eine wird täglich ausgeleert und die Post sofort verschickt. Die Post im zweiten wird  erst vor Weihnachten bearbeitet.

 

Das "Arctic Snow Hotel" nahe Rovaniemi

 

Jedes Jahr wird dieses Hotel im November neu errichtet und hält bis zum April des darauffolgenden Jahres.

 Die „Zimmer“ sind eigentlich Eishöhlen  -  sehr schön verzierte Eishöhlen. Richtige Themenwelten tun sich da auf.

 

Restaurant und Bar bestehen ebenfalls  - aus Eis.

Dass man an den Sitzbänken nicht fest friert sind Decken und Rentierfälle ausgelegt.

 

Es gibt auch eine Eiskapelle, in der man sich sogar trauen lassen kann.

Hochzeit auf finnisch - Scheidung dann auf italienisch...?

 

 

Montag, 10. Februar

 

Am Vormittag geht es mit der Gondelbahn auf den Ski-Berg hinauf.

 

Dort gibt es ein „Sami“-Museum. Es ist nicht sehr umfangreich, aber man bekommt dennoch einen guten Einblick in Geschichte und Lebensweise dieser Volksgruppe.

 

 

 

Vom Museum aus gelangt man in ein Freigelände, in dem hungrige Rentiere auf flechtenbeladene „Touris“ warten.

 

 

 

Mit einem kleinen Sack Leckerlis versuche ich mich bei den Tieren einzuschleimen.

Für ein paar Minuten gelingt das auch .

 

 

 

 

 

 

 

Aber sobald alles weggefuttert ist, ist es auch schon aus mit der Liebe.

 

Beleidigt, dass das schon alles gewesen sein soll, trollen sich die Tiere wieder in den Wald zurück.

 

 

Ich bin nicht beleidigt, denn der zauberhafte Schneewald nimmt mich völlig ein.

Was für Skulpturen der Winter hier in den Wald gemeißelt hat.

 

Am Abend gibt es eine Nordlicht-Schneeschuh-Wandertour,

 

von der nur die Schneeschuh-Wandertour übrigbleibt.

Denn es ist bedeckt und es herrscht leichtes Schneetreiben...

 

Laut Internet wäre die Sonne sogar recht aktiv, aber es ist ja bedeckt und es herrscht...

 

 

Wir trösten uns in einer Holzhütte mit heißen Getränken und einer über einem Lagerfeuer gegrillten finnischen Knackwurst, die Erste in dieser Woche, weitere sollten folgen...

 

Die finnische Knackwurst unterscheidet sich von der österreichischen durch einen wesentlich höheren Mehlanteil - Alles klar?

 

 

Zurück geht es zwischen gruseligen Schneegestalten,

 

Gnomen gleich.

 

Der Wind heult uns um die Ohren und lässt die Landschaft noch schauriger erscheinen.

 

 

 

 

Gut, dass das nur vereiste Bäume sind, oder...?

 

 

Diesmal geht es mit technischen PS-Stärken hinaus.

 

Laut sind die Dinger, boah!

 

Aber Spaß machen sie trotzdem.

Das schlechte Gewissen wird mit Drehzahlgeheule Platt gemacht.

 

 

 

Ach ja, ich vergaß.

 

 

Es gibt natürlich in einer Holzhütte ein Lagerfeuer,

heiße Getränke und eine gegrillte finnische Knackwurst, die Zweite.

 

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Hundeschlitten-Tour:  Heute gibt es nicht einmal einen Hauch von Anlass für ein schlechtes Gewissen.

 

Kein technisches Vehikel, dass die Umwelt verpestet, keine geknechteten Pferde, nein diesen Tieren kann man keine größere Freude machen, als dass sie laufen dürfen.

Leider dauert die Tour nur eine halbe Stunde. Uns allen ist das viel zu kurz.

Als Belohnung fürs Laufen bekommen die Hunde im Anschluss viele Streicheleinheiten von uns, die sie gerne entgegennehmen.

 

 

 

 

Heute verwende ich biologische Pferdestärken im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Islandpferden geht es durch die verschneiten Wälder. Wir reiten nur im Schritt. Ich habe nichts dagegen, bin nicht unbedingt die große Reiterin.

 

Nachteil, es ist nicht anstrengend, daher passt sich meine Körpertemperatur immer mehr der Umgebung an. Etwas verfroren steige ich wieder vom Pferd.

Danach gibt es heiße Getränke, keine finnische Knackwurst, aber Kekse - auch gut.

 

 

 

 

Ach, danach gibt es in einer Holzhütte ein Lagerfeuer, heiße Getränke und eine gegrillte finnische Knackwurst,

die Dritte...

 

 

 

Hmm, heute werden wieder Tiere geknechtet.

 

Rentiere sollen zu Renntieren werden. Angeblich lassen sich nur männliche Tiere dazu einspannen. Kommt da so ein kleines bisschen Häme in mir hoch...?

 

Die Tiere sind darauf trainiert hinter einander her zu trotten. Dabei schleudern sie ihre Vorderfüße seitlich nach außen. Gegengleich wackelt der Kopf im Takt hin und her. Irgendwie kuriose Viecher.

 

 

Unsere Schlitten, in denen man fast wie in einer Badewanne sitzt, werden in einer tiefen Schneerinne durch den Wald gezogen - bis wir zu einer Holzhütte kommen.

 

Darin gibt es ein Lagerfeuer, heiße Getränke und eine gegrillte finnische Knackwurst, die Vierte...

 

 

 

 

Am Abend mache ich noch einmal bei einer Nordlicht-Schneeschuh-Wandertour mit. Wieder bleibt davon nur die Schneeschuh-Wanderwanderung übrig.

Laut Internet wäre auch heute wieder die Sonne recht aktiv, aber es ist bedeckt und es herrscht Nebel...

 

 

 

 

Wir trösten uns in einer Holzhütte mit heißen Getränken und einer über einem Lagerfeuer gegrillten finnischen Knackwurst, die Fünfte und letzte in dieser Woche...

 

 

 

 

Wieder heult uns der Wind um die Nase.

 

Wir trotzen ihm und den Schneegnomen in der Dunkelheit.

 

 

 

Rückflug nach Wien.

 

Nach einer Woche sehen wir zum ersten Mal wieder die Sonne, wenn auch nur fahl durch einen Wolkenschleier hindurch. Auch ohne Nordlicht-Spektakel, war es eine schöne Woche.

Und in 14 Tagen habe ich ja noch einmal die Chance, Polarlichter zu sehen.

 

Tromsö - ich komme...

 

Frozen World?   -   MELTING WORLD!

 

E W I G E S   E I S ?    -    D A S   W A R   G E S T E R N !

 

Die Meldungen über den dramatischen Rückgang des Eises weltweit, werden noch immer gerne verdrängt,

auch wenn die Apelle verschiedenster Wissenschaftler immer eindringlicher werden, gegen den Kimawandel endlich effizient vorzugehen.

Um so schmerzlicher, wenn man selbst diesen Veränderungen gegenübersteht.

Mit meiner Fotografie will ich die Schönheit dieser kalten Welten in seiner ganzen Vielfalt zeigen.

Eine Schönheit, die wir immer mehr zu verlieren drohen.

 

The reports about the dramatic decrease of the ice worldwide, are still gladly suppressed,

even if the appeals of various scientists become more and more urgent to finally act efficiently against the kima change.
So much the more painful if you face these changes yourself.
With my photography I want to show the beauty of these cold worlds in all their diversity.
A beauty that we are increasingly threatening to lose.

 

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